„Was kann ich machen, wenn ich nicht schwanger werde?“ – diese Frage stellen sich manche Frauen, wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Wenn du bisher nicht schwanger wurdest, kann das an verschiedenen Gründen liegen. Wir informieren dich im folgenden Beitrag über mögliche Ursachen und erklären dir, welche Maßnahmen ihr als Paar ergreifen könnt.
Wie lange ist es normal, nicht schwanger zu werden?
Diese Frage ist lediglich mit statistischen Fakten zu beantworten. Die meisten Paare benötigen drei bis zwölf Zyklen, um schwanger zu werden. Sollten bei euch bereits 6 Monate verstrichen sein, ist das also noch kein Anlass zur Sorge. Rund 80 Prozent der Frauen mit Kinderwunsch werden spätestens nach ungefähr einem Jahr schwanger.
Falls du nach 12 Monaten noch nicht schwanger bist, solltest du vielleicht ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Mögliche Ursachen des unerfüllten Kinderwunsches
Die Fruchtbarkeit wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Zum einen sind eine biologische Störung oder eine Erkrankung Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch. Ersteres kann bei einem der Partner oder bei beiden vorliegen.
Zum anderen sind manchmal auch Krankheiten für eine eingeschränkte oder vollkommene Unfruchtbarkeit verantwortlich. Darüber hinaus hat die Lebensweise einen großen Einfluss auf die Fruchtbarkeit.
Krankheiten und Störungen als Grund für den unerfüllten Babywunsch
Folgende medizinische Gründe kommen infrage, wenn du bisher nicht schwanger geworden bist:
Krankheiten bei der Frau
Eine Schwangerschaft kann durch Veränderungen oder Defekte des Gebärmutterhalses, der Gebärmutter, der Eileiter und/ oder der Eierstöcke verhindert werden. Des Weiteren können Operationen oder eine Eileiterschwangerschaft dazu führen, dass du bisher kein Baby erwartest.
Auch Entzündungen oder ein Eileiterverschluss sind in seltenen Fällen die Ursache einer Fruchtbarkeitsstörung. Außerdem leiden immer mehr Frauen unter einer Endometriose. Das ist eine Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut, von der viele betroffen sind. Frauenärzte können dich bei einem Verdacht genauer untersuchen.
Krankheiten beim Mann
Es ist möglich, dass der Mann über zu wenige bewegliche oder intakte Samenzellen im Hoden verfügt. Faktoren wie ein ungesunder Lebensstil, Schadstoffe oder Krankheiten können dabei die Spermienqualität beeinträchtigen. Ein Hodenhochstand beeinflusst die Spermienproduktion ebenfalls negativ.
Hormonelle Probleme der Frau
Hormonstörungen können ebenfalls der Grund dafür sein, dass du bisher nicht schwanger geworden bist. Wenn zum Beispiel eine Fehlfunktion der Schilddrüse vorliegt, dann wirkt sich das möglicherweise negativ auf die Eizellreifung aus.
Weitere hormonelle Ursachen bei Frauen sind eine Gelbkörperschwäche und das PCO-Syndrom. PCO ist die Abkürzung für Polycystische Ovarialsyndrom. In dem Fall kann deine Ärztin oder dein Arzt mithilfe von einem Ultraschall Zysten in den Eierstöcken nachweisen.
Bei dieser Art von Zysten handelt es sich um unreife Eibläschen. Drei Merkmale sind beim PCO-Syndrom relevant, wobei davon mindestens zwei auftreten müssen:
- Dein Zyklus dauert länger als 35 Tage oder ein Ausbleiben der Periode findet statt.
- Per Ultraschall konnten mindestens acht Zysten an einem Eierstock oder an beiden Eierstöcken erkannt werden.
- Durch eine Blutanalyse wurde deutlich, dass du zu viele männliche Hormone hast. Das kann sich unter anderem an übermäßiger Körperbehaarung oder an Akne bemerkbar machen.
Bei einer Gelbkörperschwäche produziert der Gelbkörper zu wenig Progesteron. Auf diese Weise bereitet sich die Gebärmutterhöhle nicht ausreichend auf das Schwangerwerden vor. Die Folge: Eine befruchtete Eizelle kann sich so nicht im Gewebe einnisten. Das ist ein häufiger Grund für Fehlgeburten.
Es gibt verschiedene Symptome, die auf eine Gelbkörperschwäche hinweisen können. Dazu gehören:
- Die zweite Zyklushälfte ist verkürzt und dauert weniger als zwei Wochen.
- Du leidest unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS).
- Es kommt in der zweiten Zyklushälfte zu Zwischenblutungen.
Geschlechtskrankheiten beim Mann oder bei der Frau
Zu den häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit gehört eine Chlamydien-Infektion. Frauen und Männer können sich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit diesen Bakterien infizieren. Chlamydien führen manchmal bei Frauen zu einem Verschluss der Eileiter.
Bei Männern sind Infektionen und Entzündungen der Prostata und Nebenhoden möglich.
Tumorerkrankung
Zu einer Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit bei Mann und Frau kann es ebenfalls durch eine Krebserkrankung kommen. Zum Beispiel verschlechtert sich beim Mann die Qualität der Spermien, wenn Hodenkrebs vorliegt. Tumore, Leukämien und Lymphome verändern darüber hinaus den Hormonhaushalt.
Biologische Ursachen
Das Alter spielt ebenfalls eine Rolle für das Schwangerwerden. Bei Frauen reduzieren sich die Eizellen bereits ab dem 30. Lebensjahr.
Psychische Ursachen
Die Seele hat einen Einfluss auf den unerfüllten Babywunsch. Manchmal dreht sich einfach alles um dieses Thema, wenn scheinbar nichts funktioniert. Viele Paare setzen sich unter Druck, wenn es mit der Schwangerschaft nicht direkt klappt.
Diese kurzzeitige ungewollte Kinderlosigkeit führt dann zu einem Stresszustand und der emotionale Druck wird oftmals mit einer ungesunden Lebensweise kompensiert. Wenn bei einem Kinderwunsch dazu noch eine Fehlgeburt auftritt, dann endet das Thema in einem Teufelskreis.
Dieser überschattet das Glück des Paares und führt zu weiteren Belastungen.
Ungesunder Lebensstil
Eine ungesunde Ernährung, Tabakkonsum, Drogen und Alkohol wirken sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus. Fördere also deine Gesundheit, indem du am besten auf den Alkoholkonsum in jeglicher Form verzichtest. Bei Stress erhöht sich zudem der Adrenalinspiegel.
Dieses Stresshormon ist der Gegenspieler von Progesteron. Somit kann es passieren, dass die Eizellen nur zögerlich reifen.
Weitere Faktoren, die sich auf die Fruchtbarkeit auswirken können
Leistungssport oder Schlafmangel stören in einigen Fällen ebenfalls den Hormonhaushalt. Darüber hinaus kann Unter- und Übergewicht der Grund dafür sein, dass du nicht schwanger wirst. Bei einem zu hohen Körpergewicht nimmt beispielsweise die Produktion von Spermien ab.
Frauen mit starkem Übergewicht haben zudem oftmals Zyklusschwankungen. Bei Untergewicht bleibt häufig der Eisprung aus. Bei Männern kann sich Untergewicht auf die Hodenfunktion auswirken und zu Erkrankungen führen. Das Stillen als Mutter ist auch ein Problem. Das Hormon Prolaktin entsteht in der Stillzeit.
Es erschwert die Einnistung des Embryos während der Zyklen, da keine Reifung der Eizelle stattfindet. Darüber hinaus sind Umweltgifte für Menschen ein immer größeres Problem im Alltag.
Kann man mit Medikamenten & Tabletten schwanger werden?
Für Frauen, die sich endlich über eine Schwangerschaft freuen möchten, können Medikamente und Pillen wertvolle Möglichkeiten sein. Die Einnahme von Optionen wie Clomifen oder Gonadotropinen fördert die Eisprünge. Sie erhöht somit die Chancen auf eine Schwangerschaft.
Eine medikamentöse Therapie der Endokrinologie in einem Kinderwunschzentrum behandelt ebenfalls Menstruationsunregelmäßigkeiten, um die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Empfängnis beim Sex zu verbessern. Es ist jedoch wichtig, dass diese Medikamente nur unter Aufsicht eines Arztes eingenommen werden.
So stellst du die optimale Dosierung sicher und gehst kein Risiko ein.
Künstliche Befruchtung: Wie oft klappt es?
Die Entscheidung für eine künstliche Befruchtung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sie ist vor allem eine komplexe und emotionale Angelegenheit, da das Gespräch über die Reproduktionsmedizin immer noch kein alltägliches Thema ist. Bei Zyklusstörungen können solche Kinderwunschzentren aber etwas bewirken.
Daten zeigen, dass Methoden wie IVF, ICSI oder Kryotransfer eine Erfolgsrate von rund 25-45 % aufweisen. Diese Zahlen variieren je nach individueller Situation. Die Aussicht auf Erfolg bleibt bei immer wiederholten Versuchen in der Regel stabil.
Beachte aber, dass der Weg zur Schwangerschaft oft individuelle Anpassungen und Behandlungspläne in der Gynäkologie erfordert, um eine optimale Chance auf Erfolg zu gewährleisten. Mit einer individuellen Unterstützung und Methode klappt es sicherlich endlich mit dem Wunschkind.
Dein Gynäkologe ist dabei der erste Ansprechpartner.
Was fördert die Fruchtbarkeit bei Frauen?
Wenn Krankheiten wie Diabetes, Störungen des Hormonhaushalts und Ähnliches ausgeschlossen sind, kannst du mit einer gesunden Lebensweise die Fruchtbarkeit erhöhen. Zu einem gesunden Lebensstil gehört auch eine ausgewogene Ernährung, die aus viel frischem Obst und Gemüse besteht.
Außerdem spielt Folsäure eine wichtige Rolle für deinen Kinderwunsch. Bei einem Mangel an Folsäure kann sich der Embryo nicht genügend entwickeln und Fehlbildungen sind möglich.
Bis sich der Folsäurespiegel erhöht, dauert es eine Zeit lang. Dein Körper kann Folsäure nicht selbst produzieren.
Deshalb musst du sie mit der Nahrung aufnehmen. Viel Folsäure befindet sich beispielsweise in Vollkornprodukten, Salat und Nüssen. Noch besser ist es, ein Präparat mit Folsäure zu erwerben, da dieses Vitamin sehr hitze- und lichtempfindlich ist.
Darüber hinaus aktiviert leichter Sport wie Yoga oder ein wenig Bewegung in der Natur den Kreislauf des Körpers. Er verbessert das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit. Rauchen hat übrigens einen negativen Einfluss. Wenn du dir also ein Kind wünschst, dann solltest du auf alle Fälle auf Nikotin verzichten.
Wie können Männer ihre Fruchtbarkeit verbessern?
Selen und Zink optimieren die Bildung der Spermien und somit die Fruchtbarkeit des Mannes. Außerdem sollten Männer mit Kinderwunsch auf Sojaprodukte weitgehend verzichten. In Soja befinden sich Estrogene. Das sind weibliche, pflanzliche Geschlechtshormone, die sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken können.
Ist das Sperma fruchtbar - Test der Spermienzahl
Ein Spermiogramm des Partners ist ebenfalls empfehlenswert, wenn du ohne Verhütung während des Eisprungs einfach nicht schwanger wirst. Dabei wird das Ejakulat untersucht und der Arzt beurteilt daraufhin die Zeugungsfähigkeit. Diese Untersuchung kann ein Urologe vornehmen.
Es gibt ebenso Schnelltests für zu Hause. Deutlichere Ergebnisse liefert jedoch eine Spermauntersuchung beim Urologen. Hierbei werden unter anderem die Beweglichkeit und die Anzahl der Spermien genauer angeschaut.
Zudem erfolgt eine Laborauswertung, bei der das Ejakulat auf Zink, weiße Blutkörperchen, Fruchtzucker und Bakterien analysiert wird.
Was macht der Frauenarzt, wenn man nicht schwanger wird?
Bei der gynäkologischen Untersuchung geht der Arzt auf mögliche Organveränderungen ein. Zusätzlich wird eine Spiegeluntersuchung des Muttermundes und der Scheide durchgeführt. In der Regel erfolgt außerdem ein Ultraschall.
Mit diesen Methoden kann der Frauenarzt feststellen, ob Endometriose, Polypen, Myome oder organische Fehlbildungen Grund für den unerfüllten Kinderwunsch sind. Damit Chlamydien oder andere Erreger ausgeschlossen werden können, nimmt der Arzt meistens einen Abstrich des Gebärmutterhalses vor.
Mit einer Blutanalyse wird dein Hormonstatus kontrolliert. Es können eventuell weitere Untersuchungen wie ein genetischer Test, eine Gebärmutterspiegelung oder eine Röntgenuntersuchung folgen. Je nach Ergebnis erhältst du Tipps und der Frauenarzt schlägt der Frau und Paaren eine Behandlung vor.
Versuche also etwas Gelassenheit an den Tag zu legen, damit sich dein Leben nicht rund um die Uhr um Kinder dreht. So klappt deine Wunschschwangerschaft langfristig bestimmt!